Woche 4 Kanada; An der wilden Pazifikküste von Vancouver Island vorbei bis nach Vancouver.
- Luca Weilenmann
- May 1, 2022
- 8 min read
Unser nächstes Ziel war Vancouver Island, eine Insel die uns erneut überraschte mit ihrer Vielfalt. Wir verbrachten eine tolle Zeit in der Kleinstadt Victoria, wo wir uns unter die Studenten mischten. Darauf gings schon wieder in die Natur, in den Pacific Rim National Park, wo wir nebst den Regenwäldern, den endlosen Stränden und den vielen Tieren uns in Tofino, dem Surferparadies Kanadas, niederliessen. Bald darauf haben sich die Wege in Vancouver von Luki, Meili und Nico von mir getrennt.

Victoria - Tofino - Vancouver
Die Fähre, die uns von Tsawwassen nach Swart Bay (Vancouver Island) bracht, haben wir schon im Voraus gebucht um lange Wartezeiten zu vermeiden. Denn an diesem Wochenende war Ostern und alle Kanadier haben dann ebenfalls frei. Nach einer 1.5-stündigen Fahrt, wo wir die Sonne auf dem Aussendeck geniessen konnten, kamen wir ganz in der Nähe von Victoria auf Vancouver Island an. Schnell haben wir gemerkt, dass hier das Klima schon voraus ist und der Frühling schon im vollen Gange ist. Besonders die Japanischen Blütenkirschen, die überall am Strassenrand verteilt sind, haben wunderschön geblüht.

Fähre nach Vancouver Island
Victoria
Victoria ist die Hauptstadt von der Provinz British Columbia und liegt am Südzipfel von Vancouver Island. Besonders bekannt ist Victoria wiederum wegen den vielen Outdooraktivitäten und auch wegen den Butchart Gardens, eine eindrucksvolle Gartenanlage über mehrere Hektaren verteilt. Rund um Victoria gibt es schöne Küsten, sowie einen Leuchtturm und mehrere Schmetterlingsgärten und Vogelparks zu sehen. Da ich die Umgebung und den Butchart Garden schon vor drei Jahren gesehen habe und es dafür noch zu früh im Jahr war, haben wir uns vor allem auf die Stadt Victoria konzentriert.
Leuchtturm und Butchart Garden bei Victrioa im Sommer 19
Wegen Ostern sind hier die Preise stark gestiegen. Dennoch haben wir ein schönes Hotel gefunden, das Swans Hotel (sehr zentral, grosszügige Zimmer, an einem guten Restaurant angeschlossen, ohne PP). Wir zögerten nicht lange und haben das kleine Städtchen bei Sonnenschein erkundet. Alles ist sehr übersichtlich, sauber und klein gehalten. Die Strassen waren auch hier mit vielen, jetzt blühenden, Kirschbäumen geschmückt. Es gibt eine kleine Promenade an der Meeresbucht, wo man die Wasserflugzeuge im Hafen beobachten kann. Südlich der Hafenbucht liegt das wuchtige Regierungsgebäude mitten in einem schönen Park. Besonders schön platziert ist auch das Restaurant Locals, wo man schöne Sicht auf den Hafen hat. Nach zwei Nächten in Victoria, hätte ich am liebsten noch mehr als das doppelte an Zeit hier verbracht. Viele waren in unserem Alter, da Victoria auch viele Colleges/Sprachschulen hat. Es gibt kaum ein Restaurant das nicht einladend ist, dennoch kann ich einige sehr empfehlen. Nebst dem Swans Pub in unserem Hotel, kann ich das Irish Times Pub und den Fish and Chips Schuppen direkt am Hafen sehr empfehlen. Da wir hier ebenfalls am Samstagabend waren, konnten wir das Nachtleben hier nicht auslassen. Aufgrund den vielen Schülern, war auch hier das Angebot an Clubs sehr gross. Wir haben uns überall ein wenig rumgefragt und kamen so dann auf einen kleineren Club, die Lucky Bar.
Victoria
Über den Trans-Canada-Highway 1 fuhren wir weiter nördlich auf der Insel. Dieser Highway startet hier auf der Vancouver Island und führt einmal ganz durch Kanada durch bis zum Atlantik. Mit dem Wetter hatten wir auf dieser Fahrt Richtung Tofino überhaupt kein Glück. Die Fahrt dauerte mehr als 4h und man kommt an vielen schönen Provinzialparks, Wasserfälle und Küstenabschnitten vorbei. Doch bei uns gab es zwischenzeitlich sogar noch Schnee und wir mussten wiedermal mit 5cm Schnee auf dem Highway fahren. Bei diesen Bedingungen noch Motivation zu finden um wandern zu gehen, war schwierig. Den McMillan PP haben wir dann doch nicht ausgelassen. Eine kleine Rundwanderung führt durch den Park, wo man an vielen gigantisch grossen Douglasien verbeikommt. Die grössten haben einen Umfang von 9 Metern. Hinter Nico und mir war Kusi, der am liebsten im Auto geblieben wäre und dann Meili der seinen Knirps auf die Wanderung mitgenommen hat. Eine tolle Wandervogelgruppe!
Fahrt nach Tofino
Tofino (Pacific Rim National Park)
Wir sind aufgrund des schlechten Wetters ohne anzuhalten durch den Nationalpark durchgefahren und direkt nach Tofino zu unserem Hotel. Wir entschieden uns den Park am folgenden Tag zu besuchen, da die Prognosen für dann besser aussahen. So hatten wir Zeit, die kleine Fischerortschaft Tofino zu erkunden. Die Ortschaft ist besonders wegen dem anliegenden Nationalpark bekannt. Sehr beliebt ist aber auch das Whalewatching und das Surfen. Man bemerkt schnell, dass Tofino sehr viel Wert auf ihre Umgebung legt. Es gibt viele einheimische Produkte, Verpackt wird nur in plastikfreien Verpackungen, alles ist sauber und überall findet man Tafeln die auf das Littering hinweisen. Der Vibe hier ist sehr gemütlich und ich werde sicherlich im Sommer zurückkommen um hier die Wellen zu testen. Die Restaurants und Kaffees hier sind alle sehr klein gehalten und man muss Glück haben einen Platz zu bekommen. Empfehlen kann ich aber im Rhino Coffee House zu frühstücken oder das Shed Restaurant. In allen Restaurants gibt es für Vegis/Veganer sehr viel Auswahl. Im Restaurant SoBo konnte unsere Kellnerin nicht glauben, dass wir beim Probieren von Austern unser Gesicht dermassen verziehen mussten. Nach späterem Googlen, fanden wir heraus, dass man eigentlich nicht auf der Auster kaut… janu. Wir haben im Motel Tofino Harborview (sehr schön, zentral) übernachtet.
Unser Motel und die "leckeren" Austern
Mit blauem Himmel konnten wir den Pacific Rim NP zwischen Tofino und Uculuet abfahren und die vielen Strände abchecken. Auf der ganzen Strecke sind Wanderwege verteilt, die einen gehen der felsigen und wilden Küste entlang und die anderen an einen wunderschönen Strand. Der schönste Strand war mit Abstand der Long Beach, ein 16km langer Strand. Hier waren sogar jetzt schon einige am Surfen, obwohl das Wasser arschkalt war. Auch schön war die Lighthouse Loop Wanderung (Wild Pacific Trail), wo man die felsige Pazifikküste bestaunen konnte und man gut erkannte wie wild das Meer hier werden kann. Auch die Regenwälder, die durch das feuchte Klima des Pazifiks hier entstehen, sind eindrücklich. Hin und wieder kann man zwischen den vermoosten Bäumen des Regenwalds sogar einen Adler am Himmel kreisen sehen.
Pacific Rim National Park
Der Weg wieder zurück auf das Festland, weg von Vancouver Island, führte noch für eine Nacht in Parksville vorbei, bevor wir die Fähre von Nanaimo Departure Bay nach Vancouver Horseshoebay nahmen.
Vancouver
Die letzten Tage zusammen mit den beiden Lukis standen vor uns. Wir verbrachten die letzten vier Nächte im Listel Hotel (eher teuer, zentral, sehr schön). Für Nico und mich standen hier in der Grossstadt noch einige Punkte offen die wir erledigen mussten. Für mich sicherlich der grösste Punkt, war der Kauf eines Autos. So machten wir uns noch zusammen mit unserem Mechaniker Kusi für einen Tag Autobegutachtung im Stadtviertel Surrey auf. Nach einigen Gebrauchtwagenhändlern und vielen begutachteten Autos, habe ich mich für einen Dodge Grand Caravan entschieden und noch am gleichen Tag «gekauft». Die Verhandlung zum Schluss und die ganze Abwicklung mit Vertrag und Zahlung haben mich viele Nerven gekostet. Mit hoffentlich gutem Vertrauen in den Händler und der Vorahnung was ich alles von Ihm zu Gesicht bekommen muss, war ich dann schon nach einem Tag Besitzer des Autos. Nur mit der Zahlung hat es nicht sehr gut funktioniert, was das Ganze um einige Tage noch verzögerte. Fünf Tage und einige Telefonate später hatte ich dann doch die Schlüssel in der Hand und denke jetzt, dass ich mir den Kopf viel zu fest darüber zerbrochen habe. Wenn du alles im Detail wissen willst, habe ich den Autokauf hier detailliert für dich beschrieben.

Mein Dodge Grand Caravan 3.6l V6
Vancouver, eine extrem grüne Stadt, umgeben mit vielen Bergen ist mir schon vor drei Jahren sehr ans Herz gewachsen. Obwohl man hier in einer der am dichtesten besiedelten Stadt Kanadas ist, hat man nicht das Gefühl vom ständigen Lärm und der vielen Hochhäusern die einen erdrücken. Eine der grössten Universität Kanadas, die UBC, befindet sich ebenfalls hier. Dadurch gibt es extrem viele gleichaltrige. Es bieten sich viele verschiedene Stadtviertel, welche alle ihren eigenen Charm haben.
Gastown, ein Gebiet was einen schönen alten Baustil hat und bekannt durch eine Dampfbetriebene Uhr ist und geprägt mit vielen Souvenirläden. Sehr zu empfehlen ist Gastown meiner Meinung nach nicht, denn wenn man nur eine Gasse weiter südlich geht, ist man mitten in der beängstigenden Drogenszene Vancouvers.

Gastown
Um die Ecke befindet sich Downtown mit der Granville-Street, tagsüber beliebt für Shopping, besonders das Pacific Shoppingcenter, und in der Nacht gibt es verteilt viele Clubs und Bars. Sehr gut gefallen hat mir der Yale Saloon, wo Country-Musik abgespielt wird. Sogar Rodeo gibt es im Club. Reservierung für den Club ist stark empfohlen, sonst kann es sein, dass man kein Einlass mehr hat. Wer wiedermal europäisches Brot haben will, soll in die Breka Bakery gehen, ein kleines Kaffee in der Nähe von Downtown.
Downtown
Wiederum nicht weit entfernt befindet sich Yaletown, wo es besonders abends schön ist Essen zu gehen. Die Preise sind hoch, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Gut gefallen hat uns das Yaletown Brewing Company Restaurant.
Yaletown
Mein Lieblingsquartier ist der Kits Point mit dem Kitsilano Beach. Man muss nur die Burrard Street Bridge überqueren oder das Wassertaxi nehmen und schon ist man mitten in der Stadt an einem schönen Strand wo rundherum schöne Restaurants verteilt sind. Besonders beliebt und auch gemütlich ist das Local Restaurant, wo wir die Sonne auf der Aussenterrasse geniessen konnten.
Kitsilano
Um den Stanley Park zu erkunden, mieteten wir uns ein Fahrrad und radelten so durch den grössten Stadtpark Kanadas. Kaum 5 Minuten unterwegs denkt man nicht mehr, dass man sich eigentlich mitten in einer Stadt befindet. Rund um den ganzen Park hat es einen sehr schönen Fahrradweg mit Blick auf die Skyline oder den Hafen. Allgemein ganz Vancouver ist für Fahrradfahrer sehr gut ausgelegt und bietet überall getrennte Fahrspuren nur für Fahrradfahrer.
Stanley Park
Am English Bay Beach kann man ähnlich wie am Kitsilano Beach sehr gut verweilen. Auch hier bieten sich einige sehr gemütliche Restaurants an. Empfehlen kann ich hier bei Sonnenuntergang entweder im Craft Beer Market oder in der Hook Cantina auf der Terrasse zu sitzen. Es bietet sich ein Blick über den Strand auf die Meeresbucht auf das offene Meer mi den vielen wartenden Containerschiffen.
English Bay
Ein weiteres Gebiet ist die Granville Island, ein Fischerhafen direkt neben Downtown. Neben einigen gemütlichen Restaurants gibt es hier einen Markt und die Gelegenheit die ganze Bucht rund um Granville mit dem Wassertaxi zu befahren.
Granville Island
Mit einem Abschlussessen mit Kusi und Meili im sehr edlen Keg Steakhouse, mussten wir uns von ihnen verabschieden und Nico und Ich verschlug es in ein Motel ausserhalb Vancouvers. Von diesem Motel werde ich noch lange Albträume haben, schlimmer geht’s nicht! Nie ins 2400 Motel gehen, auch wenn gross Werbung gemacht wird, dass es eine beliebte Filmszene von vielen Filmen ist. Ich sag nur, Türfalle abgefallen, Fenster gehen nicht auf, Schlüssel im Schloss verbrochen, überall Schimmel, etc.! Dank den guten Verbindungen von dem Skytrain, hatten wir gerademal 9 Minuten ins Zentrum. So konnten wir viel Zeit im Zentrum verbringen und hatten trotzdem sehr tolle letzte Tage miteinander. Highlight war sicherlich der Cirque du Soleil den wir an unserem letzten gemeinsamen Abend noch besuchten.
Letzte Tage mit Nico
Sehr Abenteuerlich war auch die Änderung von Nicos Visum in ein Arbeitsvisum. Schlussendlich bin ich zweimal aus Kanada durch den 1h Stau in die Staaten eingereist, 1x ohne Nico und das zweite Mal dann doch mit Nico…
Ich habe die Zeit in Vancouver sehr genossen und werde im Sommer definitiv nochmals für etwas längere Zeit zurückkommen. Mir gefiel besonders die Vielfältigkeit und wie offen alle hier sind. Ich konnte schon einige Bekanntschaften schliessen, mit denen ich im Sommer sicherlich mitziehen kann.

Weiter geht’s für mich nun mit meinem Dodge der Westküste der USA entlang bis nach Kalifornien. Ab jetzt leider alleine, jedoch mit der Hoffnung schnell neue Bekanntschaften zu schliessen. Mit der schnellen Reise in Richtung Süden, erhoffe ich schon früher den Sommer zu Gesicht zu bekommen und dann mit dem Sommer zurück weit in den Norden zu reisen.
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