Woche 3 Kanada; Im Frühling tief in die Provinz British Columbia vorbei an dem Okanagan Valley.
- Luca Weilenmann
- Apr 21, 2022
- 5 min read
Updated: Apr 27, 2022
Kaum die Nationalparks in den Rocky Mountains verlassen, geht’s in die Provinz British Columbia über. Unser Weg führte vorbei an Clearwater, Kamloops, dem Okanagan Valley und Hope. Diese Strecke war mit vielen kleinen Provinzialparks versehen, wo man jedes Mal wieder neue Dinge entdecken konnte. Eine eher untypische Strecke für Touristen, die uns aber dennoch sehr gut gefallen hat. Besonders die Abwechslung der verschiedenen Vegetationen war eindrücklich.

Jasper - Clearwater (Wells-Gray-PP) - Kamloops - Kelowna (Okanagan Valley) - Hope - Vancouver
Wells-Gray-Provinzialpark in Clearwater
Die lange Fahrt von Jasper nach Clearwater (3.5h) ging schnell vorbei, obwohl die Strecke nicht wirklich sehenswert ist. Anfangs gibt es noch den Mt Robson Provinzialpark, welcher noch schön ist. Jedoch danach, auf den nächsten 200km, haben wir nichts anders als eine einzige riesige Baustelle, wo gerade eine neue Pipeline gebaut wird, gesehen.
Von Clearwater, der Ortschaft vor dem Wells-Gray-Provinzialpark sind es nur wenige Kilometer bis in den Park. Im Park hat es viele Wasserfälle verteilt, welche alle in ein Tal fallen, das einst mal durch einen Magmafluss eines Vulkans geformt wurde. Zu allen Wasserfällen führt ein Wanderweg, manchmal nur wenige Meter, ein andermal dann doch mehrere Kilometer. Der schönste war sicher der Helmcken Fall, welcher 141m hoch ist und in eine wunderschöne Schlucht fällt.
Wells-Gray-Provinzialpark
Am Strassenrand haben wir immer wieder ein Weisskopfseeadler gesehen. Kurz bevor wir auf dem Weg in unser Hotel waren, haben wir zufälligerweise ein Zugang zu einem Parkplatz gefunden, wo wiederum ein Weg zu einem Wasserfall war. Speziell war, dass es hier extrem viele Bärenwarnungen gab und der Parkplatz einiges besser als sonst mit einem Stacheldraht-Zaun umzingelt war. Wir haben nochmals genau gelesen was zu tun wäre, falls man einem begegnen sollte und sind dann gestartet. Ein Bärenspray wäre hier für das Gefühl von Vorteil gewesen. Einige Kilometer später und die Meinung ein Tiergebrüll gehört zu haben (Bär oder Elch) kamen wir am wunderschönen Moul Fall an. Eine wunderschöne Kulisse, wo man sogar hinter den Wasserfall gehen konnte.
Moul Falls
Übernachtet haben wir im Dutch Lake Motel (nicht empfehlenswert). Wir waren nur wenige Meter von einem kleinen See entfernt, wo wir auf eigene Faust eine kleine Paddelboot Fahrt gemacht haben mit der Hoffnung nicht zu kentern. Clearwater sonst ist ebenfalls nicht sehr sehenswert, eher ein Durchfahrtsort für Trucker.

Dutch Lake
Kamloops
Die Pipeline zog sich auch noch die 100km bis nach Kamloops der ganzen Strasse entlang. Dementsprechend war auch diese Fahrt kein Highlight. Besonders eindrücklich war jedoch die rasante Veränderung der Vegetation. Angefangen hat es mit abgebrannten Wäldern, welche sich über mehrere jetzt blanken Hügel streckten. Jetzt waren nur noch vereinzelt schwarze Baumstämme zu sehen, wo hin und wieder ein kleiner Busch gedieh. Im letzten Jahr 2021, gab es in dieser Umgebung einen Hitzerekord in Kanada, in der Ortschaft Lytton, etwas südwestlich von Kamloops. Nach den Rekordzahlen von 49,6°C folgte ein Waldbrand von 65 Quadratkilometern und brannte die Gemeinde nieder. Es gab auch noch viele weitere Waldbrände wie in der Gegend wo wir durchgefahren sind, die bis zu 80 Quadratkilometer gross waren. Kurz vor Kamloops war die Gegend dann noch kahler, schon fast prärieartig. Man merkte, wie es im Sommer hier ziemlich warm wird.
Trotz den vielen Hitzetagen im Sommer, ist Kamloops für einen Schneereichen Winter bekannt und bietet viele Möglichkeiten für den Schneesport an.
Wir sind noch am gleichen Tag in den Kenna Cartwright Naturpark gegangen, wo man eine schöne Wanderung zu einem Sendermasten auf einem Hügel machen konnte. Dabei hatten wir immer einen schönen Blick auf die karge Landschaft rund um Kamloops. Die Stadt selbst hat nicht gerade viel zu bieten. Es gibt einige schöne Restaurants, sonst nicht viel mehr. Mittwochs ist immer Party unter Locals im Rock’N Firkin Liquor Store. Wir übernachteten im Hotel Thompson (sehr schön, Pool, gutes Frühstück).
Kamloops und die Canadian Pacific Railway, die durch Kamloops führt

Aussichtspunkt im Kenna Cartwright Naturpark
Kelowna
Auf dem Weg in Richtung Kelowna wurde die Gegend schon grüner. Die Stadt Kelowna liegt mitten im Okanagan Valley zwischen zwei grossen Seen, die im Sommer für den Wassersport bekannt sind. Besonders bekannt ist das Okanagan Valley für den Weinanbau und den Obstanbau. Die besten Weine des Landes kommen von hier, ebenso wie ein Grossteil des Obstes. Besonders schön sind die vielen Golfplätze mitten in den Reben und Obstplantagen. Bei uns hat hier gerade der Frühling begonnen und alles bekam schon wieder Farbe. Deutlich erkennbar ist hier aber, dass ohne die Bewässerungsanlagen, die schon jetzt im Frühling auf Hochtour liefen, nichts wachsen würde.

Okanagan Valley
Das angenehme Wetter hat uns überzeugt gleich nochmals eine Nacht hier zu bleiben. Übernachtet haben wir im Hotel Zed (sehr kitschig, aber gut, zentral). Die Stadt selbst ist auch sehr schön, ein schönes Zentrum, viele Parks und direkt am See. Da wir keine Weingeniesser sind, haben wir die vielen Möglichkeiten Wein zu testen ausgelassen und haben uns lieber auf eine Pubtour entschlossen. Viele sehr gute lokale Biere später, kann ich das Kelowna Beer Institute, Train Station und Montana’s BBQ Restaurant empfehlen.
Montana's BBQ und die Pubtour in Kelowna
Damit wir täglich Burger essen können, haben wir auch hier eine schöne Wanderung unternommen, den Myra Coast Trail. Dies ist eine alte Eisenbahnstrecke, welche im Jahr 1914 für die Beförderung von Edelmetallen gebaut wurde. Sie verbindet den Westen Kootenays, wo die Metalle abgebaut wurden, mit Hope, wo wiederum die Canadian Pacific Railway die beiden Küsten Kanadas verbindet. Dazwischen liegt aber der Myra Canyon bei Kelowna. Da man dazumal weder grosse Steigungen überwinden, noch grosse Tunnels bauen konnte, hat man mit vielen Brücken aus Holz und kleinere Tunnels den Canyon mühsam umfahren. Heute existieren die Schienen nicht mehr, man kann nur noch den gesamten Weg um den Canyon ablaufen und die eindrucksvollen Brücken anschauen.
Myra Coast Trail
Hope
Unser Weg führte wieder aus dem Okanagan Valley, wo ich gerne Osoyoos noch besucht hätte, was aber zeitlich nicht drin lag. Wir fuhren über einige Pässe, einmal hat es sogar wieder angefangen zu schneien. Auf dem Weg gab es viele kleinere Parks, welche alle sehr schön wären. Doch mit Schneeregen war es nicht wirklich gemütlich sich aus dem Auto zu begeben. Ein Stopp im Manning Park konnten wir uns dann doch nicht entgehen lassen.

Manning Park
Was man hier unter einem Pass versteht, ist ein Highway mit vier Spuren und Tempolimit 110km/h. Mit Schnee auf der Strasse und doch vielen Kurven und steilen Passagen wurden wir noch immer von LKW’s mit 120km/h überholt.
Hier war mittlerweile Ostern und so wie Kanadier sind, gibt es nichts anderes als Campieren sobald man frei hat. So haben wir auch in den verschneiten Parks die Kanadier in ihren Wohnmobilen am Campieren gesehen. Hätte ich solch ein riesiges Wohnmobil wie ein LKW und dann noch ein Auto an der Anhängerkupplung, dann wäre es ebenfalls etwas für mich. Aber mit einem Zelt über Ostern auf einem Campingplatz direkt neben dem Highway und dann noch im Schnee, nein danke.
Das kleine Örtchen Hope ist wieder eher eine Durchgangsverbleibe. Schön hier ist sicher der grosse Fraser River der hier durchgeht und der Fraser Canyon etwas weiter nördlich. Ansonsten gibt es hier nicht viel zu sehen. Von unserem Motel Windsor kann ich mit gutem Herzen abraten.

Fraser River
So führte unser Weg dann zur Westküste Kanadas. Mit einem Stopp im gigantisch grossen Bass Pro Shop, einem Outdoor Shop, sind wir bei der Fähre, die uns auf Vancouver Island bringt, angekommen.
Bass Pro Shop und der Weg nach Vancouver Island
Unser Osterwochenende werden wir in Viktoria verbringen, die Hauptstadt der Insel. Die folgenden Tage verbringen wir an verschiedenen Orten auf der Insel und entdecken die komplett verschiedene Flora. Die Hoffnung auf eine Begegnung mit einem Bären haben wir noch immer. Die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt.
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