Woche 15/16 Guatemala; Ab ins Landesinnere, zum Lake Atitlan und Semuc Champey.
- Luca Weilenmann
- Jul 24, 2022
- 7 min read
Von dem Lake Atitlan, der zweitgrösste See Guatemalas, umgeben von Vulkanen, schwärmte jeder, der schon dort war. Mich hat der See stark an den Comer See in Italien erinnert und ich hätte am liebsten Wochen hier verbracht. Ich besuchte verschiedenste Orte am See, lernte tolle Leute kennen und unternahm mit ihnen viel rund um und im See. Darauf ging es noch weiter ins Landesinnere Guatemalas, nach Semuc Champey. Ich buchte in einer paradiesischen Lodge mitten im Urwald, verbrachte leider die Zeit krank im Bett.

Antigua - San Pedro - Santa Cruz - Panajachel - Semuc Champey - Antigua
Lake Atitlan
Durch eine extreme Hügellandschaft führte der Weg per Shuttle von Antigua nach San Pedro la Laguna. Ich entschied mich hier in Guatemala nur den Shuttleservice zu nutzen, denn der öffentliche Bus hier ist nicht nur gefährlich, man muss auch duzende Male umsteigen, was es sehr kompliziert und zeitintensiv macht.
Der erste Ort den ich am Lake Atitlan besuchte, war San Pedro la Laguna. San Pedro war im ersten Eindruck und auch nach drei Nächten, die ich hier verbracht habe, in meinen Augen nicht wirklich schön. Man ist hier jedoch richtig, wenn man gerne jeden Tag Party haben möchte. San Pedro ist ebenfalls ein guter Ausgangspunkt für viele Aktivitäten rund um den See.
San Pedro la Laguna
Ich entschied mich für das Mr. Mullets Hostel, wovon ich stark abrate. Einzig gut in diesem Hostel war die bekannte Mr. Mullets Guatecrawl Party, an welche man aber auch teilhaben kann, wenn man nicht in diesem Hostel übernachtet. Ansonsten war hier jeden Abend sehr laute Musik, obwohl niemand am feiern war. Auch war alles sehr dreckig und man hatte hier nur schlaflose Nächte.
Dennoch war die Mr. Mullets Party unglaublich lustig. Es war ein Pubcrawl, wo man überall mit Tequila Shots willkommen geheissen wurde und jeder somit immer mehr und mehr in Laune gekommen ist. Niemand konnte mehr genau sagen wie viele Bars es waren, aber ich denke wir waren in etwa fünf oder sechs verschiedenen Bars verteilt in San Pedro.
Da San Pedro nicht einladend ist um viel Zeit zu verbringen, haben wir viele Ausflüge ausserhalb San Pedros gemacht. Ich habe den Engländer Elias und den Franzosen Dorian kennengelernt und mit ihnen viele der Aktivitäten unternommen. Am eindrücklichsten war der Sunrise Hike zum Indian Nose Point. Wir starteten um 4 Uhr morgens und mussten nach einer kurzen Fahrt ca. 30 Minuten einen Hügel hinauf wandern. Mit einem Kaffee in der Hand konnten wir hoch oben über dem Lake Atitlan den Sonnenaufgang bewundern. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter und erhielten eine Weitsicht bis zum Vulkan Fuego und vielen andern Vulkanen die rund um den Lake Atitlan lagen. Die Stimmung war wunderschön und das frühe Aufstehen war es wert.
Sunrise Hike zum Indian Nose
Zwischen San Pedro und Panajachel gibt es viele kleine Ortschaften, die man mit dem Wassertaxi besuchen kann. Der Preis variiert immer, je nach Laune des Fahrers. Meistens sind es aber nur wenige Dollar um zu den Ortschaften zu gelangen. Am nächsten an San Pedro gelegen, ist San Marcos, bekannt als Hippiedorf. Wir kamen nicht nur hierher um das kleine Dörfchen und die vielen Shops zu besuchen, wir kamen besonders für das Klippenspringen hierher. Etwas ausserhalb von San Marcos befindet sich ein kleiner Naturpark, wo es eine Plattform für einen 12 Meter Sprung in den Lake Atitlan gibt. Rund um die Plattform gibt es auch noch niedrigere Sprungplätze. Hat man einmal den Schritt gewagt, um 12 Meter in die Tiefe zu springen, so wollte man direkt noch einmal springen. Hier haben wir den ganzen Tag verbracht und die Sonne auf den Steinen genossen und unsere besten Sprünge gezeigt. Beim 12 Meter Sprung haben wir jedoch nichts auf die Probe gestellt und sind nur gerade wie ein Bleistift ins Wasser gesprungen.
Wassertaxi vorbei an schönen Villen
San Marcos und der 12m Sprung
Der Lake Atitlan erinnert stark an den Comer See, denn nicht nur das Wasser, die Bäume rundherum und die Steine sind gleich, auch das Klima ist sehr ähnlich. Da der See auf 1500müM liegt und somit nicht ein tropisches Klima herrscht, ist beinahe dasselbe Klima wie in Italien oder auch im Tessin. Das Wasser ist tatsächlich sehr erfrischend und hat nicht wie der Pazifik 30°C.
Weiter ging es nach Santa Cruz, ins Hostel Free Cerveza. Dieses Hostel ist nicht nur wunderschön direkt am See gelegen, es gibt, wie es der Namen sagt, gratis Bier. Jeden Tag gibt es von 5-7 Uhr gratis Bier, soviel man will. Da dieses Hostel ziemlich weit weg von andern Restaurants oder Supermarkets entfernt ist, isst jeder im Hostel zu Abendessen. Es gibt täglich nach dem gratis Bier ein sogenanntes Family-Dinner und jeder isst zusammen an einem gigantisch grossen Tisch. So kommt man schon beim gratis Bier sehr gut unter die Leute und jeder unterhält sich mit jedem. Das ganze Hostel war voll mit Iren (Leute von Irland). Es war lustig mit ihnen, aber das Englisch die sie unter sich sprechen ist ein anderes Level von unverständlich.
Man gibt hier etwas mehr Geld fürs Essen aus, da man alle Mahlzeiten im Hostel eigenen Restaurant konsumieren muss, welches etwas teurer als sonst ist. Übernachtet wird auch nicht in normalen Zimmern, man hat hier nur Zelte oder Cabins. Es ist eigentlich nichts anders als Glamping. Jeden Tag gibt es organisierte Aktivitäten, wie Yoga, Bierpong oder Sunrise Hikes. Besonders gut gefallen hat mir, dass man umsonst Kajaks oder SUPs ausleihen kann. Ansonsten verbringt man besonders den ganzen Tag mit bräunen auf dem Steg, in den Hängematten oder spielt irgendwelche Kartenspiele.
Hostel Free Cerveza
Auch der Engländer und der Franzose waren hier im selben Hostel und wir gingen zusammen nach Panajachel. In Panajachel hat es eine kleine süsse Strasse, wo man einen Souvenirladen nach dem andern findet. Toll an den Souvenirläden hier finde ich, dass es nicht die 0815 Souvenirs wie irgendwelche Magnete, hässliche T-Shirts oder Tassen sind. Es gibt eine grosse Auswahl an bunten und traditionellen Taschen, Kleider, Armbänder, etc.

Panajachel
Am letzten Abend im Free Cerveza und gleichzeitig am Lake Atitlan habe ich noch die Engländerinnen Maddie, Clementine und Eva kennengelernt. Wir hatten einen lustigen Abend und genossen ein weiteres Mal das gratis Bier. Ich war dankbar um die wenigen Engländer im Hostel, denn die Iren waren für mich so schwer zu verstehen, da ihre Aussprache extrem anders war als das britische oder amerikanische Englisch.
Anscheinend soll gerade eine Auszeit der Regensaison gewesen sein. Denn in der Zeit bis jetzt in Guatemala, hatte ich kaum Regen, was ich nicht so erwartet habe. Denn viele haben erzählt, wie es bei ihnen täglich geregnet hatte und dies nicht unbedingt gemütlich war. Somit hatten wir ziemlich Glück und das gute Wetter genau zur richtigen Zeit, wie bei der Vulkanwanderung und dem Lake Atitlan. Denn am Tag als ich Lake Atitlan verliess, war das Wetter ziemlich schlecht und blieb dann für die folgenden Tage auch so.
Semuc Champey
Weiter gings mit wiederum einem Shuttle innerhalb von 10h weit ins Landesinnere, nach Lanquin. Lanquin ist die Ortschaft gleich neben Semuc Champey. Dort habe ich glücklicherweise ein Bett in der Zephyr Lodge bekommen. Dieses Hostel ist sehr beliebt und in der Regel sehr schnell ausgebucht. Nur schon die Dorms sind wunderschön gestaltet und man hat aus den grossen Fenster einen Blick über den Urwald.
Dorm Zimmer
Die Zephyr Lodge liegt mitten im Jungel, rundherum gibt es kaum etwas. Spital oder ähnliches gibt es nicht. Einzig in Lanquin gibt es einen kleinen Supermarkt und eine Bank, dies ist aber 15 Minuten Fahrzeit weg von der Lodge. In der Lodge gibt es ein Restaurant, welches auch die einzige Möglichkeit ist zu essen. Es gibt einen wunderschönen Pool mit Sicht ins ganze Tal. Auch hat es einen Jacuzzi, was ich definitiv nicht erwartet hatte. Alles war perfekt schön und man hätte sich jeden Abend einen Drink von der Bar nehmen können und bis spät in der Nacht im Jacuzzi sitzen bleiben und die Musik geniessen können. Doch leider musste ich die gesamte Zeit im Bett verbringen, da ich irgendwo wahrscheinlich etwas Falsches gegessen hatte.
Zephyr Lodge
Am ersten Tag konnte ich glücklicherweise den Pool und Jacuzzi noch etwas geniessen. Auch machte ich noch eine Tubing-Tour, wo man mit Gummiringen über einen Fluss durch den Jungel trieb. Dies war ganz lustig, doch unmittelbar danach lag ich krank im Bett. Ich musste somit leider die Tour zu Semuc Champey auslassen. Bei dieser Tour wäre man mitten im Jungel zu wunderschönen natürlichen Pools, Wasserfällen und Höhlen gegangen.
Später habe ich erfahren, dass sehr viele, die zum gleichen Zeitpunkt wie ich beim Lake Atitlan waren, krank wurden. Ich vermute, dass sich rund um den See irgendetwas rumgetrieben hatte, denn beinahe jeder hat es erwischt, der gerade von dort kam.
Antigua
Ich ging dann doch wie geplant wieder zurück nach Antigua. Ich wollte lieber wieder zurück in Antigua sein, um noch mein letztes Ziel auf meinem Plan zu bereisen. Hätte ich meinen Aufenthalt in Semuc Champey verlängert, so wäre dies nicht mehr möglich gewesen.

Bewaffneter Wassertransport
So ging ich wieder in mein lieblings Hostel Purpose. Gleichzeitig war an diesem Wochenende gerade ein Fest in der Stadt. Ich wurde beinahe von einem Marathon Start überrannt. Auch gab es auf dem Zentralplatz ein Feuerwerk und einen Markt mit Schmuck und sonstigen handgemachten Dingen.
Ich habe hier nochmals die Engländerin Maddie getroffen und mit ihr noch ein paar Tage in der Stadt verbracht. Wir fanden unzählige Kaffees, wo man viel zu schnell den ganzen Morgen darin verbringen könnte. Absoluter Favorit war das Union Cafe und das El Viejo Cafe.
mmh...
Auf der Suche nach einem Thrift-Market, kamen wir durch allerlei verschiedenste Märkte. Wir haben von diesem Second-Hand Markt schon viel Gutes gehört, nur wussten wir nicht wo er ist. Wir wussten nur, dass er irgendwo hinter dem Mercado Central Antigua liegen sollte. Und dieser Markt ist alles andere als klein. Der Markt ist anscheinend aufgeteilt in verschiedene Produkte. So kamen wir durch einen Früchtemarkt, einen Markt für jede Stufe der Lebensmittelpyramide, Schuhmarkt, Elektronikmarkt, Souvenirmarkt und vielen anderen kuriosen Dingen. Nach viel umherfragen und sich durch das Gewimmel zu kämpfen und allerlei verschiedene Gerüche festzustellen, haben wir den Markt tatsächlich gefunden. Wir mussten durch einen kleinen Gang zwischen einem Früchtestand und einem Schuhverkäufer gehen, um zum Thrift-Market zu kommen. Es gab eine unendlich grosse Auswahl an Kleidern. Sehr interessant sind die Second-Hand Märkte hier, da sie nicht nur nutzlose Kleider haben, sondern viele Markenkleider in einem sehr gutem Zustand verkaufen. Viel davon ist zusätzlich in einem Vintage Style. Nach etlichen Stunden gaben wir uns dann glücklich und waren ziemlich stolz auf unsere Eroberung. Ich habe einen Sweater und ein T-Shirt von Champion, zwei Jeans von Lee, ein Hemd von CK und ein Holzfäller Hemd ergattert und dafür schlappe 25 USD bezahlt.
Antigua Thrift-Market
Maddie musste dann leider nachhause fliegen und ich machte mich an die Planung für meine Weiterreise.
Die nächste und meine letzte Woche in Zentral Amerika werde ich noch in einem neuen Land verbringen. Ich werde für ein paar Nächte an die pazifische Küste El Salvadors gehen und die womöglich neue Kultur und die hoffentlich wunderschönen Strände entdecken.
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